Die für eine Stimmung der Angst bekannte Kanzlerin, Prof.in Swantje Rother, droht mit einer ganz genauen Prüfung der Rechtskosten des StuRa. Die studentischen Vertreter*innen lassen sich davon nicht einschüchtern und reagieren mit größtmöglicher Transparenz.
Der StuRa ist seit Jahren um eine möglichst transparente Arbeitsweise bemüht. Dazu gehört auch die offene Einsicht von eigenen Fehlern - wie beispielsweise bei der verspäteten Prüfung der Jahresabschlussberichte. „Die Hochschule kennt die internen Schwierigkeiten bei der sehr aufwendigen Prüfung der Haushaltsabschlüsse genau. Wir arbeiten seit Jahren transparent an der Entlastung unseres Referates Finanzen. Doch trotz einiger Verbesserungen kam es erneut zu kleineren Verzögerungen bei der derzeitigen Prüfung. Durch den Verzug haben wir um einen Fristaufschub für die Abgabe gebeten“, erklärt Mara Boege, Referentin für Kommunikation und Koordination des StuRa.
Daraufhin kam es Mitte Februar zu einem Gespräch zwischen Kanzlerin und StuRa, um sich ein gemeinschaftliches Bild der Lage zu machen. „Das, was im Gespräch folgte, hätten selbst wir der Kanzlerin nicht zugetraut - auch wenn uns die Vielzahl an Vorwürfen gegen die Prof.in Rother mehr als bekannt sind. Nach der offenen Schilderung der Überlastung unseres Referat Finanzen und der Erklärung, den Haushaltsabschluss dennoch so zeitnah wie möglich abzugeben, riet die Kanzlerin zum Rücktritt unseres Referenten für Finanzen. Danach beschwerte sich Prof.in Rother über eine StuRa-Mitteilung zur Abgabe des letzten Abschlusses im Oktober 2021. Diesen konnten wir nur mit größter Mühe fristgerecht abgeben, da uns das Rektorat seit über einem Jahr keinen Zugang zur Hochschule außerhalb der Öffnungszeit gewährt. Durch diese kritische Mitteilung will uns Prof.in Rother nun nicht entgegenkommen“, berichtet Toni Nabrotzky, studentischer Senator.
Die Studierendenvertretung ist entsetzt über diese inhaltlich Einmischung der Kanzlerin in die studentische Arbeit.„Wir finden, Fehler sind menschlich - Prof.in Rother scheinbar nicht. In Anbetracht der rechtlichen Schritte gegen das Rektorat im Zuge des Abwahlantrags des Rektors, hat sie es besonders auf unsere Ausgaben für juristische Beratunganwaltlichen Ausgaben abgesehen. Im Gespräch droht die Kanzlerin offen mit der ganz genauen Überprüfung unserer Rechtskosten. Doch wir lassen uns nicht drohen! Wir lassen uns nicht von dieser Stimmung der Angst einschüchtern. Wir sind es zwar Leid, uns mit derartigen Angriffen zu befassen, doch ein Ignorieren würde zur Legitimierung dieses Fehlverhaltens führen“, verdeutlicht Sabine Giese, studentische Senatorin.
Daher reagiert der StuRa mit größtmöglicher Transparenz auf diese Provokation. „Wir haben keine Angst vor diesen leeren Drohungen von Prof.in Rother. Sie weiß genau, wie sorgfältig, genau, rechtssicher der StuRa seit Jahren haushaltet. Um das zu unterstreichen und die Drohung unbedeutend zu machen, haben wir uns zur transparenten Herausgabe aller Rechtskosten der vergangenen Haushaltsjahre entschieden. Die meisten Ausgaben entfallen dabei auf das Steuerbüro des StuRa, da wir nur sehr vereinzelt und selten anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Nichtsdestotrotz kann die Kanzlerin so bereits beginnen, unsere Rechtskosten ganz genau zu prüfen“, scherzt Lyubomyr Tartakovskyy, Sprecher des StuRa.
Eine Übersicht der Rechtskosten der Studierendenschaft der HTWK Leipzig kann hier eingesehen werden.
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Der StudierendenRat (kurz: StuRa) ist die gesetzlich verankerte Interessenvertretung aller 6.400 Studierenden der HTWK Leipzig.