Üblicherweise fährt das StuRa-Team mindestens einmal jährlich auf eine Planungsfahrt - liebevoll „StuRa-Fahrt” genannt. Nach der langwierigen Suche nach einer passenden Unterkunft im letzten Jahr mussten wir dieses Jahr nicht von vorn beginnen - wir waren vom 26. bis 28.04.2019 wieder auf Schloss Balgstädt.
Noch vor dem Abendbrot am Freitag haben wir Getränke und Snacks eingekauft, alle Betten waren bezogen und alle Menschen haben sich auf dem Hof am großen Arbeitstisch versammelt. Wir waren überrascht, dass wir so früh beginnen konnten - auch weil dieses Jahr ein 20-köpfiges Team dabei war. Aufgrund der vielen Menschen und somit unbekannten Gesichtern haben sich unsere Mitglieder des FSR AS (fast) freiwillig für die Durchführung eines Kennenlern-Spiels gemeldet. Nachdem wir dadurch alle Namen kennenlernen konnten, wollten wir gerade mit unserem ersten Workshop beginnen - bis mit den ersten Tropfen der Regen einbrach. Wir flohen ins Schloss und starteten dort mit dem Workshop zu den Gremien und Ordnungen der Hochschule.
Apropos Regen... das Wetter war das ganze Wochenende nicht auf unserer Seite. Wir mussten meist im Schloss arbeiten - schade vor allem für die Mitglieder, welche gerade die luftige Arbeitsatmosphäre auf dem Hof zu einer der letzten StuRa-Fahrten geschätzt haben.
Der Gremienworkshop wurde durch das Abendessen unterbrochen und bis in die Nacht verlängert. Da einige erfahrene Mitglieder bei der StuRa-Fahrt dabei waren, haben wir den Workshop etwas tiefgreifender ausgearbeitet. So haben wir uns in einer geselligen Runde bis in die Nacht über die Gremien der Hochschule ausgetauscht, darüber diskutiert und über unsere Erfahrungen berichtet. Viel Freizeit bot der Abend dann jedoch leider nicht mehr und viele sind nach den Workshops in ihre (anscheinend auch mit dem Stapeln von mehreren Matratzen) unbequemen Betten gefallen.
Nach dem Frühstück am Samstag haben wir uns zuerst mit der Öffentlichkeitsarbeit des StuRa beschäftigt. Unser Referent für ÖA wollte vor allem herausfinden, wie der StuRa mit Rundmail-Anfragen und Anfragen zu Umfragen umgehen soll. Der Workshop nahm mehr Zeit in Anspruch, da wir auch allgemeine Ziele und Richtlinien für den Versand von Rundmails und andere Bereiche unserer Öffentlichkeitsarbeit festgelegt haben.
Nach dem Mittagessen haben wir uns mit der Geschäftsordnung (GO) des StudierendenRates befasst. Wir waren der Meinung, dass die Ordnung ergänzt und vor allem in einer logischen Reihenfolge umstrukturiert werden sollte. Die Workshop-Teilnehmenden wurden dazu in Gruppen unterteilt, die alle an separaten Teilen der GO gearbeitet haben. Die Ergebnisse der Gruppen wurden anschließend vorgestellt und diskutiert.
Unser traditioneller Grillabend am Samstag fiel durch das schlechte Wetter auch leider etwas ungeselliger im Schloss aus als in einer plaudernden Runde um den Grill. Erst nach dem Grillabend haben wir unsere Bearbeitung der GO zum Ende bringen können - dafür aber mit vielen Ergebnissen, auf welche wir uns immer gemeinschaftlich einigen konnten. Anschließend legten wir noch mit einem Workshop des Referats Soziales los, wodurch wir auch am Samstag bis in die Nacht arbeiteten. Wir waren uns aber einig, dass sich der StuRa eine Sozialordnung geben soll, und so arbeiteten wir in zwei Gruppen an unterschiedlichen Teilen dieser neuen Ordnung. In dieser soll vorwiegend der Umgang mit dem Sozialdarlehen des StuRa geregelt werden. Über dieses Darlehen für in Notlage geratene Studierende soll künftig ein neu zu schaffender Sozialausschuss des StuRa entscheiden. Die Ergebnisse müssen in weiteren Arbeitskreisen noch konkretisiert werden.
Mit wenig Freizeit und Schlaf starteten wir am Sonntag nach dem Frühstück in unseren vorletzten Workshop zur künftigen Haushaltslage des StuRa. Zuerst wurde in die Thematik eingeführt: der StuRa wird in den kommenden Jahren vor einem Defizit im Haushaltsplan stehen - einerseits durch die abgebauten und somit fehlenden Rücklagen und andererseits wegen steigender und neuer Kosten durch den Ausbau unserer Serviceleistungen. Um dieses Defizit nicht plötzlich mit einer großen Erhöhung des Semesterbeitrags auszugleichen, suchen wir schon jetzt Lösungen für die künftige Haushaltslage. Die Teilnehmenden wurde danach in zwei Gruppen eingeteilt. Die erste Gruppe beschäftigte sich mit der Umverteilung der Mittel und einer Erhöhung der Semesterbeiträge. Die zweite Gruppe nahm Kürzungen im Haushaltsplan des StuRa vor. Beide Gruppen suchten dabei Argumente für ihre geplanten Lösungen. In einer abschließenden Diskussion konnten wir diese Argumente auf ihre mögliche Beständigkeit vor dem StuRa-Plenum testen. An diesem Thema werden wir zusammen mit unserer Referentin für Finanzen weiterhin intensiv arbeiten und konkrete Lösungen fortlaufend transparent darlegen.
Diesen Workshop konnten wir leider erst nach dem Mittagessen abschließen, sodass unser geplanter Ausflug mit der Zustimmung der Teilnehmenden am Sonntag leider ausfallen musste. Zu guter Letzt stand natürlich noch ein Workshop zur Auswertung der StuRa-Fahrt an. Zuerst konnten die Teilnehmenden kurz erläutern, was sie von der Fahrt mitnehmen, was sie nicht gut fanden und was für sie noch unklar ist. Als Abschluss wurden dann noch von jeder*m Teilnehmenden mit Farbpunkten die verschiedenen Bereiche der StuRa-Fahrt in unserem üblichen und beliebten Spinnennetz eingeschätzt. Nach dem Aufräumen, Zusammenpacken und groben Säubern des Schlosses stand um 17.00 Uhr die Verabschiedung und Heimfahrt an.
Unser Fazit: Wie üblich waren wir wirklich produktiv - manch eine*r würde sagen zu produktiv. Alle Mitreisenden waren kollektiv und hilfsbereit. Das Konzept der Fahrt als gemeinsamer Austausch und der gemeinschaftlichen Entscheidungsfindung zum Ablauf der Fahrt sollte bei so großen Gruppen wie in diesem Jahr überdacht werden. Auch wenn dadurch alle individuelle Pausen machen können, fehlt letztendlich ein großer Teil an gemeinschaftlicher Freizeit. Das konnte auch Fips - unser mitreisender Hund, welcher fast schon zum StuRa-Team gehört - leider nicht ausgleichen. Es bleibt zu überlegen, ob eine strengere Leitung der Fahrt nicht die freie und gemeinschaftliche Atmosphäre belastet. Denn auch wenn kurz vor der Fahrt noch zwei Themen gestrichen wurden, sollte der Umfang der geplanten Arbeit künftig kritisch überdacht werden.
Wir bedanken uns ganz ganz herzlich bei allen Teilnehmenden und freuen uns schon aufs nächste Mal!
Grüße, Nico & Toni